1984 kommt eine kleine Gruppe von Ingenieuren in einer Wohnung in Wiesbaden zusammen. Seitdem hat sich viel verändert.
Eine stark gewachsene Weltbevölkerung, mehr Fahrzeuge auf den Straßen, die Allgegenwart des Internets und eine nie dagewesene Popularität von Online-Diensten sind jetzt Alltag. All das erfordert immer bessere Prozesse, um dem Ziel größtmöglicher Sicherheit und Effizienz gerecht zu werden. VITRONIC gestaltet all das seit vier Jahrzehnten mit. Unsere Ingenieure suchen und finden Lösungen, um den Alltag auf unseren Straßen, in der Automobilproduktion, der Paketlogistik und vielen weiteren Bereichen zu erleichtern und zu verbessern.
Eine der ersten Projektaufgaben bestand darin, den Robotern eines Holztreppenbauers per Bildverarbeitung zum „Sehen“ zu verhelfen. Mit der neuen Technik konnten in der Fertigungslinie nun die einzelnen Treppenstufen (allesamt Unikate) exakt erkannt, gehandhabt und präzise bearbeitet werden. Zur Produktionssteuerung wurden außerdem auf den Holzoberflächen per Laser aufgebrachte Beschriftungen in Klarschrift automatisch gelesen. All das, bevor es das WWW gab.
Bei diesem und weiteren Projekten standen generell Bildaufnahmen und ihre automatischen Auswertungen im Mittelpunkt, also das Extrahieren von Informationen aus Bildern, von denen dann Entscheidungen und weitere Optimierungen abgeleitet werden können. Damit wurden Robotergreifer gesteuert, über Produktqualität automatisiert entschieden und Fertigungsschritte anhand der Beschriftung bestimmt.
Auch in anderen Märkten entstandene Bedürfnisse konnten mit unterschiedlichen Bildverarbeitungstechnologien gestillt werden: Als VITRONIC damit begann, den Logistikmarkt zu erobern, war der Einsatz von kamerabasierten Lösungen noch gänzlich ungewöhnlich. Wir ersetzten damit jedoch schnell etablierte Lösungen wie Laserscanner, und reduzierten so die ‚No-Read‘-Rate signifikant. Unsere Technologie schaffte es nun auch beschädigte Barcodes unter Folie zu lesen. So wurden mehr Pakete im Materialfluss gelesen als je zuvor.
Das Ergebnis war ein neuer Automatisierungsgrad und höhere Effizienz in den Logistikzentren. 1999 dann folgte ein Großprojekt in den USA, bei dem der Worldport in Louisville mit etwa 200 Auto-ID-Systemen und 160 Videocoding-Stationen ausgestattet wurde.
Die Projekte mit unserem Kunden am Worldport und die Gründung der Niederlassung USA können in ihrer Bedeutung für VITRONIC gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wir erfuhren einen unglaublichen Technologie- und Wachstumsschub. Darüber hinaus agierten wir durch diesen Schritt jetzt auch international. Die für die USA entwickelten Identsysteme legten den Grundstein für alle neuen und später dann weltweit eingesetzten Lösungen.“
Nicht nur in den Feldern Logistik und produzierender Industrie wuchs VITRONIC’s Expertise stark an, sondern auch im Bereich Verkehr. Mit der Entwicklung des ersten POLISCAN-Systems, einem Nassfilmscanner, erreichten wir bereits eine Teilautomatisierung in der Auswertung von Blitzerfotos.
Zunächst ging es in der Verkehrstechnik allerdings mit der Entwicklung von Mauttechnologie weiter. Anfang der 2000er setzen wir erstmals Systeme zur Fahrzeugdetektion per Lidar, zur automatischen Kennzeichenlesung und Klassifikation für die Mautkontrolle erfolgreich ein.
Es entstanden spannende Mautprojekte in Australien im Jahr 2009, sowie 2012 in Frankreich mit mehr als 170 Kontrollbrücken.
Mit der Lidar-Technologie brachten wir eine neue vorteilhafte Messtechnik ins Feld, die dann auch den Markt für Verkehrsüberwachung gründlich aufgerüttelt hat. „Starenkästen“ konnten abgelöst werden, um mit leistungsfähigen Lidarsystemen Geschwindigkeitsverstöße zu erfassen, digital zu dokumentieren und den Automatisierungsgrad in der Fallbearbeitung weiter zu steigern. Das Ergebnis: Weniger Aufwand für unsere Kunden, mehr Verkehrssicherheit für alle.
Diese Technologie weckte schnell internationales Interesse. Dabei ist heute der Nahe Osten einer unserer wichtigsten Märkte mit Ländern wie Saudi Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und mehr, wo wir seit dem Jahr 2009 das Geschäft stärker ausbauten und Großprojekte gewannen. Die Gründung der lokalen Gruppengesellschaft feiert dieses Jahr ihr 15-jähriges Bestehen und bis heute werden immer wieder Projekte mit drei- bis vierstelligen Systemzahlen geordert, um unterschiedlichsten Verkehrsverstößen entgegenzuwirken und die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren.
Mit dem heutigen Stand des Wissens und der Erfahrung, welche in all diesen und vielen weiteren Projekten in über 40 Jahren generiert wurde, werden wir auch in Zukunft aktiv an ihr mitgestalten.
Unsere Mission im Kopf arbeiten unsere Mitarbeiter weltweit an den Lösungen von morgen: Durch den Einsatz unserer Technologien digitalisieren wir Fabriken, leisten Beiträge zur Verkehrswende und begegnen mit intelligenten Automatisierungslösungen dem Fachkräftemangel. Maschinelles Lernen, Video-Analytics, und Echtzeit-Kommunikation sind Bausteine davon.
Und immer steht der Nutzen für unsere Kunden im Zentrum dieser Entwicklungen.